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Volkstanzgruppe Westerweyhe e.V. - Trachtenbeschreibung

Die Tracht der Gruppe ist der Festtagskleidung der bäuerlichen Bevölkerung nachempfunden.

Durch den regen Handelsverkehr zwischen den Einzugsgebieten Hannover und Hamburg
verschwand die Tracht gegen Ende des 19. Jahrhunderts völlig aus dem
Erscheinungsbild der einst so idyllischen Dörfer.

Nach aufwendigen Forschungen, die fast drei Jahre in Anspruch nahmen, konnte die Tracht,
in der sich die Volkstanzgruppe Westerweyhe präsentiert, rekonstruiert werden.

Heute besitzt die Volkstanzgruppe fast 70 komplette Trachten.

 

 

Mädchentracht

Die Haube: Die Grundform der Haube wird aus den beiden Seitenteilen und dem Mittelstück zusammengesetzt.
Besonders markant: der breite Strich, typisch für die "Uelzener Haube". Reich bestickt, mit handgeklöppelter,
doppelseitig plissierter Spitze, 2x etwa 1-2 cm breite Bindebänder sorgen für den Halt.

Schultertuch: blaues oder schwarzes Seidentuch mit Fransen, ausgiebig bestickt

Das Mieder: handgewebt (Leinenkette, Schuß: Wolle), von blauer Farbe, geschlossen mit Haken und Oese,
besetzt mit echten Silberknöpfen.

Die Bluse: Gefertigt aus dünnem weißen Leinen, am Hals hochgeschlossen.

Der Rock: handgewebt (wie das Mieder) von blauer Farbe, mit in unterschiedlichen Abständen eingewebten
naturfarbenen Längsstreifen. Der Rock wurde in Falten gelegt und so gearbeitet, daß die Streifen senkrecht verlaufen.

Die Schürze: Sie war etwas kürzer als der Rock, ebenfalls handgewebt.
Die eingewebten farbigen Streifen verlaufen waagerecht, Material: Leinen.

Fußbekleidung: schwarze Lederschuhe mit Absatz, versehen mit silberfarbener Schnalle und
weißen bzw. naturfarbenen Kniestrümpfen.

 

Burschentracht

Die Mütze: Mütze der Kutscher = Kutschermütze mit Lederschirm und -riemen.

Die Weste: Sie ist aus schwarzem Wollstoff mit einer Knopfleiste aus silberfarbenen Knöpfen.
Das Rückenteil besteht ebenfalls aus Stoff.

Halstuch: Diente als Schmutztuch, damit beim Dreschen mit dem Flegen kein Staub ins Hemd drang und der Kragen des
Hemdes länger sauber bleib. Farbe: rot, hell- oder dunkel-blau.

Das Hemd: Es ist aus Leinen, mit weiten Ärmeln und einem Stehbündchen am Hals. Getragen werden Originalstücke.

Die Hose: Eine sogenannte Spitzbundhose aus schwarzem Flanell, gehalten von starken Hosenträgern.

Fußbekleidung: Zu schwarzen oder dunkelfarbigen Wollstrümpfen trug der Mann
Lederschuhe mit silberfarbiger Schnalle.

 

Die Brautkrone

Die Trachtenforschung geht davon aus, dass die Brautkrone (auch Brautkranz)
römischen Ursprungs ist und durch die Vermittlung der Kirche üblich geworden ist.
Sie findet sich in allen Gegenden Deutschlands.

In mittelhochdeutscher Zeit war sie der Kopfschmuck der adligen Jungfrau.
Danach hielt sie ihren Einzug in die Städte, zunächst jedenfalls als Schmuck der Patriziertöchter.

Im 16. Jahrhundert entbrannte unter der weiblichen Jugend Lüneburgs,
über die Berechtigung die Brautkrone zu tragen, ein Streit.

So verordnete der Rat, dass dort diese Brauttracht hinfort ein ausschließliches Vorrecht der
Sülfmeistertöchter und derer von den Geschlechtern sein solle.

Es wurde den Bräuten auch freigestellt, statt „unter den Cronen“, sich mit einem „zimlichen Perln Crantz“ trauen zu lassen.

Die genaue Zeit, wann die Krone letztlich die Heide „eroberte“, lässt sich nicht genau bestimmen.

Die Höhe der Krone betrug ca. 15 cm. Ihre Herstellung erfolgte in der Weise, dass ein Drahtgestell mit Futter überzogen
und an diesem die künstlichen Blumen, Perlen (manchmal so groß wie ein Taubenei),
Spiegel und die sich zitternd bewegenden Flittern (Bewers) festgenäht wurden.

 

 

In einigen Gegenden ähnelte die Krone einem Bienenkorb.

Diese Kronen wurden im Pfarrhause hergestellt und aufbewahrt und gegen Entgelt ausgeliehen.
Um die Krone tragen zu können wurde das Haar hochgetürmt und in einen Knoten gebunden,
daran die Krone mit Haarnadeln befestigt.

Stellenweise näht man ein kleines Stück Geld in den Kranz, die Frau hatte dann stets „Geld im Hause“.

 

Vor 5 Jahren waren die Forschungen innerhalb der Volkstanzgruppe Westerweyhe so weit gediehen,
die Fertigung einer Krone in Angriff zu nehmen.

Es war ein mühseliges Unterfangen zunächst an ein Muster einer Brautkrone zu gelangen.
Mit Glück gelang es dem Vorstand ein Exemplar ausleihen zu können.

 

Die erforderlichen Materialien konnten Dank der Mithilfe des Trachtenkundeausschusses
des Landestrachtenverbandes Niedersachsen über einen kleinen Zubehörladen in York, Altes Land, beschafft werden.

Für die Fertigung konnte Frau Elfriede Sperling aus Westerweyhe gewonnen werden,
die der Gruppe bereits bei den Stickarbeiten der ersten Hauben behilflich gewesen ist.

In unzähligen Stunden gelang es ihr eine originalgetreue Krone für unsere Gruppe anzufertigen.
Auch der Ansteckschmuck des Bräutigams ist von ihr gefertigt worden.

 

 

Die Volkstanzgruppe Westerweyhe ist Frau Elfriede Sperling für diese großartige Hilfe äußert dankbar.
Die Fotos zeigen Elfriede Sperling bei der Arbeit.

 

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